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Bummel durch die Stadt Die regionale Hauptstadt Žilina (Sillein) stellt ein Kultur- und Wirtschaftszentrum der Nordwestslowakei. Sie liegt am Zusammenfluss von Kysuca und Váh (Waag). Auch deshalb hatte diese geografische Lage für die Menschen seit jeher eine außergewöhnliche, strategische Bedeutung. Sie ist damit ein Geschäfts- und Verkehrszentrum nicht nur zwischen dem Osten und dem Westen, sondern auch zwischen dem Norden und dem Süden geworden. Žilina hat eine abwechslungsreiche und stürmische Geschichte erlebt. Eine der ältesten Ortschaften der Slowakei zählt heute ungefähr 85 000 Einwohner und ist eine dynamisch sich entwickelnde Nebenmetropole der Slowakei. Die erste schriftliche Erwähnung über die Stadt stammt aus dem Jahr 1208. Um 100 Jahre später wurden Žilina durch den König Karl I. Robert Stadtrechte zusammen mit anderen Privilegien, wie z.B. Fischfangrecht oder Mautfreiheit, zuerkannt. Allerdings das älteste überlieferte architektonische Denkmal der Stadt ist die vorromanische St. Stefan Kirche - die Kirche des Heiligen Königs in Závodí. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist mit einer Mauer umfriedigt. Bis zu den heutigen Tagen überlieferten sich auch alte Fresken, die im 20. Jahrhundert restauriert wurden. Im Jahre 1381 wird Žilina die älteste Stadt in der Slowakei, wo die Slowaken und die Deutschen gleiche Rechte hatten, z.B was die Vertretung im Stadtrat anbelangt. Das belegt die vom Ludwig dem Großen erteilte Urkunde Privilegium pro Slavis, der Sozial- und Nationalitätsprobleme zwischen reicheren Deutschen und den Majoritätsslowaken löste. Seit Ende des 14. Jahrhunderts wird die Stadt zu einem wichtigen Administrativzentrum und einem Handelsknoten (bedeutende Märkte). Žilina setzt trotz des erheblichen Einflusses der Hussitenheeren (15. Jahrhundert) die Handwerkentwicklung fort. Während des Feudalismus lebten im Stadtzentrum reiche deutsche Stadtbürger. Aus dieser Periode stammt auch die gotische St. Georg Holzkirche mit dem Schindeldach, die in Trnová unweit von der Stadt liegt. Das Žilina-Stadtbuch gehört unter die bedeutendsten Archivdokumente von europäischem Belang. Nicht nur deshalb, weil es Streitigkeiten zwischen den einzelnen Gruppen der Stadteinwohner belegt, sondern auch deshalb, dass er dreisprachig (lateinisch, deutsch, slowakisch) geschrieben ist. Der erste Eintrag in der slowakischen Sprache stammt aus dem Jahr 1451 und wird als ältester Bucheintrag in der slowakischen Sprache auf dem Gebiet des Landes betrachtet. Die durch die preußische Bevölkerung beträchtlich beeinflusste Architektur enthält Renaissanceelemente. Bis heute haben sich am Marienplatz (Originalsprache: Mariánske námestie) vom quadratischen Grundriss Stadtbürgerhäuser mit typischen Arkaden, hier ?Laubnia? genannt, erhalten. Das Wahrzeichen der Stadtdenkmalzone (verkündet im Jahre 1987) ist die Statue der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria (Immaculata) aus dem Jahr 1738 als Symbol der Gegenreformation Oberungarns. Die St. Apostel Paul Kirche und das Jesuitenkloster vervollständigen die altertümliche Atmosphäre des historischen Kerns Žilinas. Die nahe Umgebung des Stadtzentrums umgaben Gräben und Wälle und dies erhielt sich bis heute in Namen wie Oberwall oder Unterwall. In der Nähe befindet sich die Kathedrale der Allerheiligsten Dreifaltigkeit (heutzutage bereits die Diözese) und zusammen mit dem Burian-Turm stellt sie das Symbol der Stadt dar. Eine wertvolle Barockinnenraumeinrichtung und -verzierung erhielten sich in der St. Barbara Kirche, die zusammen mit dem Franziskaner Kloster den historischen Reichtum Žilinas erweitern. Unweit vom historischen Zentrum an der Stelle des Zusammenflusses von Kysuca und Váh liegt das Schloss Budatin, in der Vergangenheit als Wasserburg genannt. Dank seiner Lage erfüllte es seine bedeutende Schutzfunktion. Später wurde auf den Überresten ihrer Verschanzung das barockklassizistische Schloss erbaut. Es gehört unter die Verwaltung des Waag-Musems Žilina und es befindet sich dort die konstante Unikumexposition der Drahtbinderkunst. Die Sammlung ?Drahtbinderei? ist weltweit die einzige spezialisierte Sammlung ihrer Art. Für eines der bedeutendsten Werke der Jugendstilarchitektur (zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts) kann man das Gebäude Grand Bio Universum halten, heute unter dem Namen Kunsthaus Fatra bekannt. Im Jahre 1921 fand hier die Premiere des ersten slowakischen Spielfilms Jánošík statt. Heutzutage ist das Gebäude der Sitz des spitzenmäßigen Staatskammerorchesters. Viele historisch belangvolle Objekte befinden sich auch am Hlinka-Platz (Originalsprache: Hlinkové námestie) und in den anliegenden Schlupfwinkeln der malerischen Gassen. In den 70er Jahren wurde Žilina das erste Stadt mit einer Fußgängerzone in der Slowakei. Die Žilina-Universität, die Automobilindustrie, Chemiewerke und jede Menge Bau- oder Möbelfirmen sind nur ein Bruchteil der bunten ökonomischen Struktur. Auch deshalb zieht Žilina viele Menschen von der Umgebung an. Darüber, dass die Residenzstadt der Selbstverwaltungsregion nicht nur ein Industrie-, sondern auch ein Kultur- und Sportzentrum des Waag-Gebiets ist, besteht kein Zweifel. Es finden hier Sportveranstaltungen regelmäßig statt, z.B. Fußballspiele des bekannten Vereins MŠK Žilina, Eishockeyspiele oder verschiedene Schaulaufen, -rennen bzw. Freundschaftsspiele. Zur Verfügung stehen auch eine Sporthalle, ein Freibad mit der Wendelrutsche, ein Hallenbad oder Tennisspielplätze. Immer mehr Besucher ziehen in Sommerurlaub wegen Wassersportarten der Stausee Žilina, die Talsperre Hričovská oder die Thermalbadeanlage in Stráňavy. Die Stadt bietet eine Vielzahl von Kulturveranstaltungen, z.B. Carneval Slowakia, das Altstadtfest, die Žilina-Johannisnacht, Jašidielňa, Žilina-Kultursommer, dessen Bestandteil der beliebte Mittelaltertag und das Schnitzersymposium sind, die Seniorenfestspiele, die Stadtsilvesterparty, verschiedene Konzerte und Festivals und sorgt dadurch über das gesamte Jahr nicht nur für die Kulturbetätigung der Bürger, sondern auch um die aktive Attraktivitätserhöhung für die Besucher. Die Kulturatmosphäre bereichern mehrere Institutionen, wie z.B. die Waag-Kunstgalerie oder das Stadttheater, und thematische Ausstellungen. Das Žilina-Marionettentheater ist das älteste Profimarionettentheater in der Slowakei. Die Umgebung der Stadt imponiert durch ihre Naturszenerien der Naturschutzgebiete Kleine Fatra, Kysuca-Hochland, Javornik-Gebirge oder Strážovské vrchy (mit dem Nordauslauf von Súlovské vrchy). Es lohnt sich, viele von diesen Orten zu besuchen, sei es aus dem Grund der Verschmelzung mit der Natur als Tourist (Bergrelief und tiefe Wälder) oder der Berührung alter Ortschaften wie als Historieforscher (Burgen und zerstreute Originalholzhäuser). Žilina ist auch durch das breite Angebot an Unterkunfts- und Verpflegungseinrichtungen, das Nachtleben, verschiedene Freizeitaktivitäten (das einzigartige Seilzentrum Preles) und auch durch das Touristikinformationsbüro attraktiv. Nach 15 km Autobahnfahrt Richtung Bratislava gelangt man bequem in Bytča. Aus der historischen Sicht ist diese Stadt durch ihre Burg aus der Feudalzeit dominant, die architektonisch wahrscheinlich am eindrücklichsten in der Slowakei ist. Sie diente als Sitz des ungarischen Palatins Juraj Turzo, der nach dem Herrscher der höchste regionale Würdenträger, der Königvertreter in fast allen Staatsverwaltungsbereichen und in der Justiz war. Juraj Turzo machte sich durch seine harte Empörung gegen türkische Heeren im 15. und 16. Jahrhundert berühmt. Das Objekt befand sich zuerst im Esterhazys Besitz, aber schließlich fiel es in die Hände des hiesigen Großunternehmens Popper. Nach ihm wird bis heute auch die lokale Brauerei genannt. Bytča war im Mittelalter ein wichtiger Handelsknoten, weil sich hier die Wege von Kysuca- oder Turiec-Gebiet bzw. Žilina im Nordosten, von Mähren im Nordwesten und Trenčín (Trentschin) bzw. Bratislava (Pressburg) im Südwesten kreuzen. Das Renaissanceschloss wird gegenwärtig als Sitz des staatlichen Regionalarchivs genutzt. Im umgebauten Heiratspalast aus dem Jahr 1601 sind Expositionen des Waag-Museums Žilina untergebracht. Heute hat dieser Palast, ursprünglich insbesondere für Festmähler und Feierlichkeiten der Thurzo-Familie vorgesehen, seine Gestalt aus dem 17. Jahrhundert. Mit dem Schloss ist auch der Name des slowakischen legendären Helden Juraj Jánošík verknüpft. Es wird überliefert, dass er hier als Wachsoldat diente und eben vom Bytča-Schloss zuerst auf räuberische Pfade überlief. Ähnlich wie Žilina auch Bytča stand seit langem unter preußischem Einfluss. Der Beweis dafür ist der quadratische Stadtplatzgrundriss, gebördelt mit Arkaden (Gewölben), aus der Barockzeit. Die Stadt ist auch der Ausgangspunkt für die Wanderung ins Javornik-Gebirge (Kysuca-Naturschutzgebiet). Es geht ins besondere um das anziehende Makov-Gebiet und vielfältige Touristikrouten in der nahen sowie fernen Umgebung. Die Attraktivität der Stadt steigert auch die Nähe von Súlovské vrchy mit einzigartigen Felsformationen (von den Gemeinden Hrabové oder Hľboká nad Váhom). Falls sich ein Besucher entscheidet, von der Bezirksstadt südwärts zu fahren, erreicht er im kurzen das malerische Rajetz-Tal. Eines der kürzesten Kleintäler bietet uns erstaunliche Naturszenerien. Dem gesamten Gebiet herrscht die Stadt Rájecké Teplice (Bad Rajetz) als Heilbad- und Erholungszentrum. Die erste schriftliche Nachricht stammt aus dem Jahr 1376. In der Umgebung gab es mehrere Ansiedlungen um Warm- oder Heilquellen. Die Villa Tapolcha wird allmählich ein bekanntes Heilbadzentrum. Es werden hier durch verschiedene Prozeduren (thermale Schwimmbecken, Saunas, Parafin, Massagen) Bewegungsapparatkrankheiten. Das slowakische Heilbad Aphrodite ist eine hervorragende Gelegenheit auch für Wellness-Aufenthalte. Auch ein weiteres Viersternehotel Diplomat erweitert Möglichkeiten für hochwertige Dienstleistungen auf gutem europäischem Niveau. Unweit vom Kurortpark und Schwanensee (Kahnfahrten) befindet sich auch das Thermalfreibad Laura. Es gehört zu den meist besuchten Sommerfreibädern in der Region. Der Besucher kann außer Sonne und Wasser, umgeben von imposanter Landschaft, auch Ergänzungsdienstleistungen genießen: Minigolf, Beachvolleyball oder Tennis. Die Mariä Himmelfahrt Kirche ist zweifellos das bedeutendste historische Denkmal in Rajecké Teplice. Die kleine einschiffige Neogotikkirche stammt aus dem Jahr 1909. Im Jahre 2001 wurde die Kirche des Allerheiligsten Herzens Christi von J. Em. Ján Ch. Kardinal Korec, den Neutra-Bischof, festlich eingeweiht. Rajecké Teplice bietet viele Unterkunftsmöglichkeiten - von der Privatunterkunft über Pensionen bis zu spitzenmäßigen Hotels. Tolle Bedingungen für Bergradfahren gibt es nicht nur auf den Waldpfaden in Skalky über der Stadt (mit fantastischen Aussichten unterwegs auf den Wander- und Fahrradpfaden), sondern auch in der nahe liegenden Umgebung (Lúčanská Kleine Fatra, Súlovské vrchy). In der unmittelbaren Nähe von Poluvsie (Ortsteil von Rajecké Teplice) befindet sich das Naturschutzgebiet Slunečné skaly, (Sonnenfelsen) das Dolomitenmassive mit vielen Kletterermöglichkeiten darstellt. Auf diesem Gebiet kommen auch einige seltene oder geschützte Arten von Flora und Fauna wie z.B. Clusius Enzian (Gentiana clusii) oder Slowakische Kuhschelle (Pulsatilla slavica). Das Naturdenkmal Poluvsianska skalní jehla (Poluvsies Felsennadel) ist ein einzigartiges geomorphologisches Gebilde. In Richtung führt uns der gelb markierte Pfad bis zum Naturunikum von Rajecká dolina (Rajetz-Tal) - zum felsigen Budzogáň. Rajecké Teplice stellt mit seinem günstigen Klima einen hervorragenden Ort für die aktive Erholung dar. Abgesehen davon kann man hier während der warmen Sommermonate die Atmosphäre des Kultursommers (Sommerfest) und verschiedene Gesellschaftsveranstaltungen genießen. Sollten wir mit dem Auto die Reise in Richtung Prievidza (Priwitz) fortsetzen, erreichen wir in wenigen Minuten Rajec (Rajetz). Die ehemalige Bezirksstadt (60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts) wurde Ende des 12. Jahrhunderts (1193) zum ersten Mal erwähnt. Rajec gehörte unter wichtige untertänige Städte der litauischen Herrschaft. Der Ort der bedeutenden Märkte wurde von der Entrichtung der königlichen Maut und der lokalen Gebühren freigesetzt, was auch die Urkunde von Matthäus II., später bestätigt von Maria Theresia im Jahre 1749, bestätigt. Dieses Dokument gehört zu den wichtigsten Exponaten des Stadtmuseums, das sich am quadratischen Marktplatz aus dem 17. Jahrhundert befindet. Das Museumsgebäude wurde zum Volkskulturdenkmal erklärt. Mit dem Leben der Menschen und der Natur macht hier die Besucher die konstante ethnographische und naturwissenschaftliche Exposition bekannt. Rajec ist einer der Orte, wo es städtebaulich einen einigermaßen kompakten Stadtplatz inklusive der anliegenden Gassen gibt (der Einfluss der deutschen Architektur). Inmitten des Platzes des Slowakischen Volksaufstandes kann man auch das Gebäude des alten Stadtrathauses besuchen, das im Renaissancestil gebaut wurde. Die Dreiersäule stammt aus dem Jahr 1818. Eines der ältesten kultur-historischen Denkmäler ist die ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert stammende St. Ladislaus Kirche. Bis heute blieb das wunderschöne spätgotische Portal erhalten (die Südseite des Objekts). Die dreischiffige Steinkirche wurde im 17. Jahrhundert anstelle des Originalobjekts erbaut. Östlich über der Stadt befindet sich auch die altertümliche Judenkirche. Rajec ist in der Vergangenheit nicht nur durch Handwerktraditionen berühmt geworden: Schnitzerei, Weberei, Leder- bzw. Schmiedehandwerk. Die Stadt ist allerdings auch als Urlaubs- und Erholungsort bekannt. Das Thermalfreibad Veronika mit seinen breiten Möglichkeiten, sich verschiedenen Ergänzungsaktivitäten zu widmen (Wendelrutsche, Basketball oder Tischtennis), und umfangsreichen Verpflegungsdienstleistungen zieht jeden Sommer viele Besucher nicht nur aus der nächsten Umgebung an, sondern auch aus nicht anliegenden Regionen. Es ist zusätzlich auch mit dem Auto, dem Bus oder dem Zug bequem erreichbar, weil es die Endstation auf der regionalen Eisenbahnstrecke Žilina-Rajec ist. Die Besucher verlocken oft auch über das gesamte Jahr stattfindende Kultur- und Gesellschaftsveranstaltungen, von denen der Rajec-Marathonlauf am bekanntesten ist, der seit 27 Jahren in der Regel jeweils am zweiten Augustsamstag stattfindet. Von Žilina nordwärts, in Richtung Schlesien und Mähren, erreicht man nach 10 - 15 Minuten Autofahrt eine der kleinsten Bezirksstädte der Slowakei, Kysucké Nové Mesto (Kischützneustadt/Oberneustadel). Sie stammt aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, bereits im Jahre 1244 wird sie als Terra Jesenin bzw. Jačatín zum ersten Mal erwähnt. Deshalb gehört sie zu den altertümlichen Städten der Slowakei. Das Zentrum stellt ein einziger historischer Komplex dar, der in der Kysuca-Region (Kischütz-Region) bislang erhalten blieb. Es handelt sich um die Stadtdenkmalzone, die die St. Johann von Nepomuk Zentralstatue (18. Jahrhundert) umgibt. In diesem Stadtteil erhielten sich auch ein paar Renaissancestadthäuser aus dem 17. Jahrhundert. Zusammen mit dem Rathaus widerspiegeln sie den deutschen Einfluss, den die Arkaden (hier meistens ?Laubnia? im Singular genannt) belegen. Die klassizistische Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut. In Kysucké Nové Mesto befinden sich viele historische Objekte, z.B. die Judenkirche, das Brauereigebäude aus dem 17. Jahrhundert, das Elternhaus vom Dichter und Priester Andrej Majer bzw. Dlhomír Polský oder die Stadtbibliothek Die Stadt konnte bis heute reichhaltige Volkskunsttraditionen halten und es finden hier auch Jahrmärkte statt. In der Vergangenheit war hier eine alte Mautstation, die der Beschleunigung der Stadtentwicklung behilflich war. Es war die nördlichste Mautstation in der Budatin-Herrschaft. In den 20er Jahren des 14. Jahrhunderts erhielt die Gemeinde Stadtprivilegien, was sich im anschließenden Wirtschaftswachstum erneut positiv widerspiegelte. Für das 15. Jahrhundert war die Hussiten-Vorherrschaft auch auf dem Stadtgebiet bezeichnend. Die Einwohner wurden im Jahre 1904 von einem Brand betroffen, der die Stadt zum Großteil vernichtet hat, einschließlich mehrerer kultur-historischer Denkmäler. Heutzutage ist Kysucké Nové Mesto eine Administrativ- und Kulturzentrum des Unterkischütz-Gebiets. Es hat eine ausgezeichnete, leicht erreichbare Lage, es liegt auf dem blau markierten Wanderweg im malerischen Gebiet an der Grenze des Gebirgslandes Kysucká vrchovina (Kischütz-Hochland) vom Osten und des Javornik-Gerbirges vom Westen. Die Stadt, zusammen mit ihrer gesamten Infrastruktur, bietet den Besuchern reichlich Gelegenheit für Urlaub und Erholung (Wander- und Fahrradrouten, Alpin-Ski, Langlauf). Sofern wir unsere Reise von Kysucké Nové Mesto zu den auf dem Gebiet der Euroregion Beskiden liegenden Stadtdenkmälern fortsetzen, erreichen wir nach ungefähr 20 Minuten eine der nördlichsten Ecken der Slowakei, die Stadt Čadca (Tschadsa). Der Grenzbezirk ist mit Tschechien und Polen direkt benachbart, es liegt hier die so genannte Grenze dreier Völker, also ein Gebiet, auf dem drei Völker ziemlich verschmolzen leben. Die Stadt liegt direkt an der Eisenbahnstrecke Košice (Kaschau) - Bohumín (Oderberg). Ihre Lage an der Verbindungsstraße zwischen Žilina und Ostrau hat sie dazu vorbestimmt, eine Geschäfts-, Administrativ- und Kulturzentrum der historischen Kischütz-Region zu sein Čadca wurde als gemeinde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gegründet. Das kultur-historische Wahrzeichen der Stadt ist die St. Bartholomäus Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Es ist drinnen ein Altargemälde vom bekannten Künstler und Naturwissenschaftler Jozef Božetěch Klemens installiert (19. Jahrhundert). Den Außenraum der Kirche gestalten 19 alte, gesetzlich geschützte Linden mit, die den Aufstand der Slowaken in den Jahren 1848 - 1849 symbolisieren. Das markanteste Gebäude auf dem Hauptplatz ist das im Jahre 1932 erbaute Stadthaus. In der Stadt befindet sich das heimatkundliche Kysucké muzeum (Kischütz-Museum) mit Expositionen über die Natur oder Geschichte des Kischütz-Gebiets oder über die Entwicklung der Forsteisenbahnen in der Slowakei. Die reichhaltige Kischütz-Kunst entblößt jedem Besucher die Kysucká galérie (Kischütz-Galerie), die die historische bildende Kunst dieser Region belegt. Čadca organisiert für alle Einwohner und Besucher viele Kulturrichtungen während des ganzen Jahres. Außer Volkskunst und Klassikmusikkonzerten gibt es auch Theatervorstellungen oder den St. Bartholomäus-Jahrmarkt (vielfältiges Volksfest). Eines der Hauptereignisse der Sommersaison ist zweifellos der unter den Besuchern beliebte und attraktive Kischütz-Marathonlauf. Čadca ist auch dank dem internationalen Festival Ethnofilm bekannt geworden. Naturschönheiten sind in der nahen Umgebung Čadcas in unzähliger Menge vorhanden. Es reicht nur das Naturdenkmal Bukovský-Quelle zu nennen - es handelt sich um eine Mineralquelle mit Schwefelwasserstoff-Gehalt, die für das felsenartige Gebiet der Karpaten-Außenhülle charakteristisch ist. In der Nähe, fast an der mährisch-slowakischen Grenze, liegt das Naturdenkmal Megoňky, was infolge der Abscheidfähigkeit der Felsensedimente entstandene kugelartige Gebilde sind. Viele Wanderwege in der Umgebung führen auf die Gebiete des Turzovka-Hochlands, der Kischütz-Beskiden bzw. des Kischütz-Naturschutzgebiets in der Ostrichtung und des Javornik-Gebirges in der Südwestrichtung. Das Hotel Husárik südwärts von Čadca stellt weitere Möglichkeiten der aktiven Wintererholung dar - Alpin-Ski und Langlauf. In seiner Nähe sprudelt das Naturdenkmal Vojtovský-Quelle aus der Erdoberfläche. Die Leute nennen sie häufig auch Salzquelle. Sie erzeugt mineralisiertes, leicht salziges Wasser, das mit regelmäßigen Gasausströmungen (Methan) begleitet wird. Die herumliegenden Wälder bieten eine bunte Palette der Pilzsammlerlokalitäten und ziemlich begehrte Schlupfwinkel, insbesondere dank dem Abstand zu menschlichen Wohnstätten. Die letzte Stadtstation auf dem Kischütz-Gebiet ist Turzovka. Es liegt an der Verbindungsstraße zwischen Čadca und Makov, in der Nähe der Stadtgrenze zu Tschechien Republikteil Mähren). Diese zwei Städte sind auch durch eine lokale Eisenbahnstrecke verbunden. Die Stadt liegt im malerischen Tal des Flusses Kysuca, des größten Waag-Zuflusses. Das natürliche Zentrum des kulturellen und gesellschaftlichen Geschehens des Oberkischütz-Gebiets wurde in der Periode der walachischen Kolonisierung durch den ungarischen Palatin Juraj Turzo gegründet. Im 16. - 17. Jahrhundert erfolgte auf dem Gebiet der heutigen Slowakei die landwirtschaftliche Besiedlung der Berg- und Gebirgsgebiete. Diese Menschen waren zum Großteil Ziegenhirte und insbesondere Schäfer, wobei sie die Schafwelle behandeln konnten. Die Stadt ist reich an Kultur- und Gesellschaftsveranstaltungen, wie z.B. der Turzovka-Sommer, dessen Programm durch das Beskiden-Fest seine Schlussphase erreicht, die Schau der Autoveteranen ?Beskiden-Rallye?, Drahtbinder, das Beskiden-Rockfest, das Schnitzer-Pleinair, Weltversammlung der Turzo-Leute, das internationale Fußballturnier oder touristische Versammlungen. Vielen Sportbegeisterten sind auch Stadtsportplätze im Sport- und Erholungsgelände in Závodie bekannt. Ein bedeutendes architektonisches Denkmal ist die römisch-katholische Mariä Himmelfahrt Kirche aus dem Jahr 1759. Es sind drin aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Gemälde von Jozef Božetěch Klemens untergebracht. Im Stadtzentrum steht das Volkskulturdenkmal, die rustikale St. Johann von Nepomuk Säule von einem unbekannten Autor aus dem 19. Jahrhundert. Turzovka war seit jeher das Drahtbinderzentrum. Das beweist auch ein Bronzedenkmal, das einen Drahtbindermeister und seinen Lehrling darstellt. Die Stadt ist die Geburtsort des Slowakischen Volksaufstands, des bekannten slowakischen Schriftstellers Rudolf Jašík. Seiner Schöpfung ist auch der literarische Wettbewerb Jašíks Kischütz gewidmet. In der Nähe von Turzovka befindet sich auch der bekannte Wallfahrtsort Živčák-Berg. Auf der Spitze wurde die Kapelle der Jungfrau Maria, der Friedenskönigin, erbaut. Sie ist zusätzlich mit 3 Kreuzwegen, jeweils mit 14 Stationen zur Meditation über das Leiden Christi, bestückt. Die einigermaßen gute Verkehrserreichbarkeit, viele Parkplätze und die komfortable Infrastruktur verschaffen gute Bedingungen für große Pilgermenge aus der gesamten Slowakei. Zudem bietet dieser religiöse Ort Heilwasser aus mehreren heiligen Quellen. Turzovka, umgeben von den Beskiden und dem Javornik-Gebirge (Kischütz-Naturschutzgebiet), offeriert viele Möglichkeiten sowohl für den Sommer- als auch für den Winterurlaub. Die einzige Stadt Oravas (Arwa), die auf dem Gebiet der Beskiden-Euroregionen liegt, ist Námestovo. Im Rahmen des gleichnamigen nördlichsten Bezirks der Slowakei entwickelte es sie sich zu einem natürlichen administrativ-, kultur- und Touristikzentrum Oberarwas, insbesondere dank ihrer Lage am alten Handelsweg (Salzweg). Námestovo wurde im 16. jahrhundert aufgrund des walachischen Rechts als Gemeinde gegründet. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1557. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt durch Tuchweberei, den Handel und die Produktion von Leinen, berühmt. Ihre Lage am Ufer des Arwa-Stausees bietet viele Möglichkeiten für den Winterurlaub und die Wassersportarten, z.B. Segeln, Windsurfing oder Schwimmen. Außerdem ist der Arwa-Stausee auch ein bedeutendes Fischfanggebiet. In seiner Nähe befinden sich viele Verpflegungs- und Unterkunftseinrichtungen (Hotels, Pensionen, Privatunterkünfte, Campingplätze). Die Slanický-Insel ist eine konstante Exposition der Arwa-Volkskunst, sie stellt nur eines der vielen erhaltenen historischen Objekte dar. Man kann auch die römisch-katholische Kirche der St. Kreuz-Beförderung und das nebenan liegende Anton Bernolák Mahnmal erwähnen. Am Hviezdoslav-Platz befindet sich das Mahnmal eines der bedeutendsten slowakischen Dichter Pavol Országh Hviezdoslav. In der gleichnamigen Straße wurde in der Vergangenheit auch eine Gedenktafel am Haus installiert, in dem eine gewisse Zeit Hviezdoslav selbst verweilte. Als Rechtsanwalt verbrachte er 20 Jahre von seinem Leben in Namestovo, dem gesellschaftlichen Zentrum von Weißarwa. Eine der Sehenswärdigkeiten Námestovos ist die Mauer der Wiedergeburtler von Weißarwa, die sich am Hauptplatz in der Nähe der Hviezdoslav-Statue befindet. Es sind hier die bedeutendsten Erwecker vorgestellt, die aus den Gemeinden des Námestovo-Bezirks stammen. Im Sommer sollte sich kein Besucher Kulturveranstaltungen (Konzerte) entgehen lassen. In der Námestovo-Umgebung kann man wunderschöne Naturszenerien staunend beobachten, die uns Oravská Magura (Arwa-Magura) und das Unterbeskiden-Hochland im Kontrast zum Arwa-Talbecken bieten. |